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Über die Schule

Staatliche Fryderyk Chopin Musikmittelschule in Warschau wurde 1883 als Musikschule an der Warschauer Musikgesellschaft, deren Direktor Stanisław Moniuszko war, gegründet. Nach zwölf Jahren intensiver Tätigkeit des Vereins stellte sich heraus, dass es notwendig ist, eine Schule für zukünftige Musiker und Musikliebhaber zu schaffen. Die Absolventen der Schule erhielten das Diplom eines Berufsmusikers, das nicht nur im Königreich Polen, sondern auch im Russischem Kaiserreich anerkannt war.

Anfangs gab es nur Solo- und Chorgesangklasse, die vom berühmten Komponisten der Vokalmusik Piotr Maszyński geführt war. In den nächsten Jahren entstanden nach und nach: Blasinstrumente-, Cello-, Orgel-, Klavier- und Violineklasse. Man hat auch Kontrapunkt, Harmonie- und Formenlehre unterrichtet.

In den folgenden Jahren entstand – auf Initiative von Wiktor Piątkowski – die Klasse für Aussprache und Deklamation. Sie hat sich so sehr entwickelt, dass sie in den Jahren 1905–1916 die einzige Schule für Theaterschauspieler in Warschau war. Unter den Lehrern und Absolventen waren die berühmtesten polnischer Schauspieler jener Zeit – die Partner von Helena Modrzejewska: Mieczysław Frenkiel, Józef Kotarbiński, Wincenty Rapacki, Władysław Szymanowski, Maria Przybyłko-Potocka, Stanisława Wysocka, Roman Żelazowski, Antoni Fertner und später auch Aleksander Zelwerowicz.

Es ist erwähnenswert, dass Direktor dieser Schule zwischen 1892 und 1897 Zygmunt Noskowski – einer der besten polnischen Komponisten, Lehrer und Schriftsteller, Gründer der Warschauer Philharmonie – war. Das Unterrichtsniveau in der Schule war so hoch, dass sie erfolgreich mit dem Warschauer Konservatorium konkurrieren konnte.

Die Schule befand sich zuerst im Großen Theater (in Sale Redutowe), dann wechselte sie einige Male ihren Sitz, bis sie 1909 einen festen Raum im Gebäude der Warschauer Philharmonie bekommen hat.

Man hat in der Schule auf drei Stufen unterrichtet: einer unteren, mittleren und hohen. In Anerkennung ihrer Verdienste erhielt sie 1919 den Namen Fryderyk Chopin Hochschule für Musik sowie Hochschulrechte.

In der Zwischenkriegszeit erlebte sie ihre Blütezeit. Es dominierten Klavierklassen, die von herausragenden Persönlichkeiten wie Bolesław Domaniewski, Aleksander Michałowski und vor allem Jerzy Żurawlew geleitet wurden. Es entwickelten sich auch: Violineklasse – vor allem in der Zeit, als Adam Wieniawski Direktor der Schule war – sowie Orgel-, Sologesang-, Komposition- und Dirigierklasse.

Im Rahmen der Schule entstanden kühne Projekte, z.B. Austauschkonzerte der polnischen Musikhochschulabsolventen. Hier wurde auch die Idee der zwei bekanntesten internationalen Wettbewerbe geboren, die bis heute in Polen stattfinden. Im Jahre 1927 – auf Initiative von Professor Jerzy Żurawlew – rief die Schule ins Leben den Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb und im Jahre 1935 – auf Initiative von Adam Wieniawski – den Internationalen Henryk-Wieniawski-Violinwettbewerb. Die beiden Veranstaltungen machten den Namen der Warschauer Musikschule im Ausland berühmt. Heute erinnern sich nur wenige daran, dass diese beiden weltberühmten internationalen Wettbewerbe innerhalb der Mauern der Schule geboren sind.

Der Krieg und die Besatzung haben die Aktivitäten der Schule nicht unterbrochen. Obwohl das Gebäude der Philharmonie teilweise zerstört wurde, setzte man den Unterricht fort. Am Ende des Jahres 1942 hat die Besatzungsbehörde die Schule geschlossen. Die Tätigkeit der Schule wurde im Untergrund fortgesetzt. Man hat Konzerte und Vorträge veranstaltet, die den Polen die schwierige Zeit der Besatzung zu überleben und ihre Kultur zu bewahren halfen.

Während des Warschauer Aufstands, bereits im September 1944, hat man den Unterricht in einem Gebäude in dem weniger beschädigten Stadtteil von Warschau – in Praga – wiederaufgenommen.

Im Jahre 1945 wurde Adam Wieniawski wieder Direktor der Schule. Aufgrund des großen Interesses an der Schule bildete sich eine Reihe von ihrer Niederlassungen in Warschau und Umgebung. 1950 erhielt die Schule den Namen der Fryderyk Chopin Musikmittelschule und wurde verstaatlicht. Die alten erfahrenen Lehrer – unter anderen Józef Śmidowicz, Paweł Lewiecki, Wiktor Bregy, Maria Haftner, Mikołaj Orłow und Zofia Drexler-Pasławska – setzten die Vorkriegstradition der Schule fort.

In den folgenden Jahren entwickelte sich die Schule, die Zahl der Schüler wuchs, neue Abteilungen wurden geschaffen. Zum Lehrkörper kamen bekannte Musiker wie Irena Dubiska, Zenon Brzewski, Kazimierz Wiłkomirski und Roman Jabłoński hinzu. Zu den herausragenden Absolventen der Schule, die im In- und Ausland erfolgreich sind, gehören: Zdzisława Donat, Jerzy Artysz, Jadwiga Rappe, Jerzy Knetig, Anna Malewicz-Madey, Leonard Mróz, Jadwiga Kotnowska, Paweł Skrzypek und Wanda Głowacka. Viele von ihnen arbeiten jetzt in der Schule und sind großartige Lehrer.

In Bezug auf die theatralische Tradition der Schule wurde die Sologesangsabteilung um die Schauspielersongabteilung ausgebaut. Die Schule hat viele bekannte polnische Sänger ausgebildet, unter anderem Edyta Geppert und Andrzej Rosiewicz.

Im Jahre 1992 auf Initiative von Henryk Majewski, Paweł Skrzypek, Zbigniew Namysłowski und Jan Ptaszyn Wróblewski wurde an der Schule die einzige Jazzabteilung in den polnischen Musikmittelschulen gegründet. Zum Lehrkörper kamen die bedeutendsten polnischen Jazzmusiker hinzu: Andrzej Jagodziński, Czesław Bartkowski, Adam Cegielski, Zbigniew Wegehaupt, Andrzej Trzaskowski, Piotr Rodowicz. Die Jazzabteilung entwickelt sich sehr dynamisch. Die neu eingestellten Lehrer brachten neue Ideen ein, die in interessante Projekte umgesetzt wurden. An der Schule entstand ein Jazzstudium, das die Möglichkeit der Weiterbildung im Bereich Jazzmusik schafft. Es dauert zwei Jahren und bildet professionelle Jazzmusiker aus.

Im Jahre 1997, parallel zum Entstehen des Jazzstudiums, wurde die Schule in Zespół Państwowych Szkół Muzycznych im. Fryderyka Chopina umgewandelt. Im Dezember 2005 bekam das Jazzstudium den Namen Henryk Majewski – nach dem hervorragenden Jazztrompeter, Mitbegründer der Jazzabteilung und Vizedirektor der Schule, der auf tragische Weise am 17. Juni 2005 starb.

DIREKTOREN:

1883-1889 – Piotr Maszyński
1889-1892 – Wiktor Piątkowski
1892-1897 – Zygmunt Noskowski
1897-1902 – Adam Münchheimer
1902-1925 – Bolesław Domaniewski
1925-1927 – Witold Maliszewski
1927-1940 – Adam Wieniawski
1941-1942 – Józef Śmidowicz
1945-1949 – Adam Wieniawski
1949-1951 – Czesław Szenk
1951-1964 – Jerzy Wasiak
1964-1971 – Halina Dzierżanowska
1971-1972 – Zenon Brzewski
1972-1982 – Elżbieta Artysz
1982-1989 – Jan Kaniewski
1989-1992 – Danuta Olechnowicz
1992-2004 – Krystyna Bentkowska
2004-2019 – Paweł Skrzypek
2019-2020 – Przemysław Lechowski

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